Der ADFC Putzbrunn informiert über fahrradfreundliche Kommunen
Einen Einblick zum Thema fahrradfreundliche Kommunen präsentierte Christian Harraeus am 16. Dezember 2021 beim Online-Radlertreffen des ADFC Putzbrunn mit seinem Impulsvortrag über die Radfahrinfrastruktur in den Niederlanden.
Anhand selbst erstellter Fotos konnte er verdeutlichen, wie die Universitätsstadt Utrecht heute ein radlfreundliches Umfeld geschaffen hat, ohne die Autos komplett aus der (Innen-) Stadt zu verbannen. Utrecht ist es im Laufe der letzten ca. 25 Jahre gelungen, durch viele Maßnahmen das Fahrradfahren deutlich attraktiver und das Autofahren in der Innenstadt deutlich unattraktiver zu gestalten. Einige Beispiele hierzu:
- Grundsätzlich gibt es an größeren Straßen beidseitig breite Radwege, die jeweils für das Befahren in beiden Richtungen vorgesehen sind.
- Sehr viele Straßen sind als Fahrradstraßen ausgewiesen, d.h. Autos dürfen diese Straße zwar nutzen, teilen sich aber für beide Fahrtrichtungen nur eine Spur und müssen entsprechend ausweichen.
- Der Parkraum auf öffentlichen Straßen ist streng bewirtschaftet - und damit knapp und teuer. Der vorhandene, teilweise sehr knappe Platz in den Straßen, wird bevorzugt für Räder oder „Schanigärten“ genutzt, was die Lebensqualität in dieser Stadt enorm steigert.
- Spezielle Ampelschaltungen für Radfahrer an Kreuzungen von Radwegen mit (Auto-) Straßen
- Es steht weitere Rad-Infrastruktur zur Verfügung, wie diverse Park-(Tief-) Garagen nur für Fahrräder inkl. Servicestationen (Luft, Ersatzteile)
- Viele Anbieter für Leihräder
Insgesamt herrscht eine sehr hohe Akzeptanz für dieses Konzept, nicht zuletzt, weil die Radfahrinfrastruktur eng mit dem ÖPNV verzahnt ist. Es besteht einfach weniger Notwendigkeit, sich in Utrecht und Umgebung mit dem Auto fortzubewegen.